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Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen.
-Buddha-
Achtsamkeit
Einige wissenschaftliche Studien sprechen dafür, dass das Achtsamkeitstraining in Deutschland ein wichtiger Bestandteil der Psychotherapie von Patienten mit chronischen Schmerzen sein wird.

"Mindfulness-Based Stress Reduction", kurz MBSR, so heißt ein achtwöchiges, standardisiertes Trainingsprogramm zum Erlernen der Achtsamkeit als Geisteshaltung, das von ausgebildeten Trainern weltweit angeboten wird. In England ist inzwischen die Achtsamkeit weit verbreitet, viele Schmerztherapeuten empfehlen ihren chronischen Schmerzpatienten dieses Training und berichten von beachtlichen Erfolgen.
Es gibt inzwischen in Deutschland interdisziplinären Forschungsgruppe für eine groß angelegte, prospektive Studie zur Wirksamkeit von Achtsamkeitsmeditation bei Migräne.

Achtsamkeit ist eine Geisteshaltung – keine Therapie
Um genauer zu verstehen, wie Achtsamkeit wirkt und sich dahinter verbirgt, sollte sich erst einmal von dem Grundgedanken der Medizin verabschieden. Es wird weniger mit einem gemacht, als dass es eine eingeübte Geisteshaltung ist. Es ist keine Technik oder Therapie, sondern vielmehr eine innere Haltung dem Leben gegenüber. Die Essenz der Achtsamkeit ist universell und hat mit der Natur unseres Geistes zu tun und nichts mit Ideologie, Religion oder Glaubensüberzeugung. Die Übungen ähneln stark der buddhistischen Vipassana-Meditation, man kann sie auch ohne deren religiösen Hintergrund erlernen und praktizieren.
In dieser vom Glauben losgelösten Form führte der US-amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn die Achtsamkeitsmeditation in den späten 70er Jahren in die Schulmedizin ein. Zunächst war sein Programm als Methode zur Stress- und Angstbewältigung gedacht, mittlerweile diskutieren Wissenschaftler positive Auswirkungen der achtsamen Geisteshaltung auf das Immunsystem, den Verlauf von unterschiedlichen chronischen Erkrankungen, Schmerzzuständen, Schlafstörungen und Depressionen.

Beobachten, was gerade da ist, statt gegen ihn zu kämpfen
Kabat-Zinn definiert "Achtsamkeit ist das Gewahrsein, das entsteht, wenn wir aufmerksam sind für die Dinge, so wie sie sind: absichtsvoll und bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu bewerten“. Auf Schmerz bezogen bedeutet das, diesen anzunehmen, ohne ihn zu bewerten, ihn aufmerksam zu beobachten, anstatt gegen ihn anzukämpfen.
Unsere Patienten lernen zu erkennen, dass ihre Erwartungsangst vor dem Schmerz, ihre Gedanken und Gefühle während der Schmerzattacke und die Niedergeschlagenheit danach, eine zusätzliche Belastung für den Schmerz ist.
Chinesische Formel: Schmerz + Erwartungsangst + Gedanken + Gefühle = Leid x 10

Die Fähigkeit, die unangenehmen Begleitgefühle und -gedanken vom eigentlichen Schmerz zu trennen, braucht Zeit und Geduld. Alte neuronale Muster können sich nur verändern, wenn sie regelmäßig unterbrochen werden. Nach einer Weile wird die erworbene Achtsamkeit zu einem Bestandteil des Alltages.
Mittelweile wissen viele das in dem 8-Wochen-Programm die Rosinen-Übung ein wichtiger Einstieg ist. Eine Rosine wird in einer geführten Meditation mit allen Sinnen wahrgenommen.
Körperübungen wie Geh-, Sitz- oder Atemmeditation, achtsames Yoga oder Bodyscan gehören ebenfalls dazu, um den Kontakt zu sich, dem Geist und den Köperempfindung zu kultivieren. Der Body Scan ist besonders für Ungeübten eine große Herausforderung. Die abschweifenen Gedanken in Tagträume, Vergangenes, Planungen oder To-Do-Listen werden bemerken. Das ist völlig ok und total normal, denn der Geist ist immer aktiv und ist in Stille gerne und schnell im Automatismus oder ähnliches.
In der Achtsamkeitsschulung ist es wichtig, dies wahrzunehmen, zu erkennen und zu beobachten. Auch die Bewertung dieser Gedanken, zu beobachten und trotzdem freundlich und wohlwollend zu sich zu sein. Möglicherweise tauchen solche Gedanken auf, wie „Irgendwas mach ich falsch“, „Bei mir geht das nicht“, „Schon wieder habe ich nicht die Körperempfindung in Fuß gespürt“.
Für den Rest der Woche praktizieren die Kursteilnehmer die Übungen allein zu Hause, was dann beim nächsten Treffen besprochen werden kann.
Durch Bücher wie z.B. „Gesund durch Meditation“ von Jon Kabat-Zinn ist unterstützend. Gerade bei Kopfschmerzpatienten kann mit der Vorstellung gearbeitet werden, durch die imaginäre Scheitelöffnung ein und aus zu atmen, als Ventil für die Kopfschmerzen, um den Druck, die Anspannung entweichen zu lassen.

Lernen, den Schmerz anders zu bewerten
Mit diesen Methoden zielt das Achtsamkeitstraining auf die zentrale Schmerzverarbeitung im Gehirn. Der Schmerz bleibt oft unverändert, es kann die Bewertung verändert werden und somit das zusätzliche Leiden durch Gedanken und Gefühle. In einer vor Kurzem durchgeführten Studie zeigte sich, dass ein Drittel der befragten Teilnehmer drei Jahre nach Erlernen der Achtsamkeitsmeditation weniger Schmerzen hatte. Fast alle machten von den erlernten Methoden weiterhin Gebrauch, die Lebensqualität habe sich in allen Bereichen deutlich verbessert.
Kabat-Zinn stellte in einer Studie an 90 chronischen Schmerzpatienten außerdem fest, dass diese 15 Monate nach Erlernen die Achtsamkeitsmeditation im Vergleich zu früher weniger Schmerzmittel brauchten, seltener an schmerztypischen Begleiterkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen litten und ihr Leben aktiver führten - Effekte, die er bei den konventionell behandelten Patienten einer Vergleichsgruppe nicht beobachtete.

Die Gehirne von Menschen
mit Meditationserfahrung reagieren anders auf Schmerz - das legen auch bildgebende Verfahren und Hirnstrommessungen nahe. So untersuchte eine Gruppe von US-Forschern kürzlich mittels funktioneller Kernspintomografie, wie sich die Gehirndurchblutung von Menschen mit und ohne Meditationserfahrung verändert, wenn ihnen experimentell Schmerzreize zugefügt werden. In der Fachzeitschrift "NeuroReport" berichten sie, dass die Gehirne derjenigen Probanden, die zuvor mindestens fünf Monate regelmäßig die Transzendentalmeditation praktiziert hatten, nach Zufügen der Schmerzreize um 40 bis 50 Prozent geringer durchblutet waren als die Gehirne der Versuchsteilnehmer, die noch nie meditiert hatten. Schlussfolgerung: Die geringere Hirndurchblutung weise darauf hin, dass die Menschen mit Meditationserfahrung auf den bevorstehenden Schmerzreiz mit weniger Erwartungsangst und Stress reagierten.
"Emotional intelligent" mit Angst und Frustration umgehen
Forscher der University Wisconsin führten an ihren Probanden Hirnstrommessungen mittels EEG durch. Sie entdeckten, dass sich mit zunehmender Meditationspraxis das Aktivitätsmuster bestimmter Hirnteile über der Stirn veränderte, die für die Verarbeitung negativer Gefühle von Bedeutung sind. So war bei den Versuchspersonen vor Beginn des Meditationstrainings das rechtsseitige Hirnteil aktiver, bei späteren Messungen nach acht Wochen und schließlich nach vier Monaten regelmäßigem Meditationstraining verlagerte sich die elektrische Aktivität zunehmend auf dem linken Hirnteil.
Hohe Aktivität in dieser Region weise nach den heutigen Erkenntnissen der Neurophysiologie auf eine bessere Fähigkeit zur effizienten, raschen Bewältigung von negativen Ereignissen und Stress hin - die Probanden könnten also auf "emotional intelligente" Weise mit Angst und Frustration umgehen.
Welchen Stellenwert kann die Achtsamkeitsmeditation also in der Schmerztherapie einnehmen? Und für wen ist sie überhaupt geeignet?  Die Methode ersetzt keineswegs die Therapie mit Medikamenten, kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein. In vielen Kliniken ist die Achtsamkeitsmeditation ein wesentlicher Bestandteil, die das Ziel haben, eine Verbindung zwischen Geist und Körper herzustellen und so die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren.

Therapie erfordert viel Zeit
Wer nicht mehr als etwa eine halbe Stunde täglich aufwenden möchte, kann sich natürlich auch einen niedergelassenen MBSR-Lehrer suchen und das achtwöchige Kursprogramm für einen Gesamtpreis von 300 bis 450 Euro absolvieren. In vielen größeren Städten wird er fündig werden, sollte sich allerdings nicht wundern, wenn dieser kein speziell für Schmerzpatienten ausgerichtetes Kursprogramm anbietet. Das ist auch nicht unbedingt nötig, denn die Achtsamkeitsmeditation ist nicht auf bestimmte Krankheitsbilder zugeschnitten, sondern eine Schulung des Geistes, der sich jeder aus seinen ganz eigenen Motiven heraus unterziehen kann."
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MINDFULNESS-HEIDELBERG
Sandra Greif-Schill
t. +49 176 20833448
kontakt@mindfulness-heidelberg.de

AKTUELLE STUDIEN RECHERCHIEREN:
Mindfulness-Research Guide>>
www.pubmed.gov>>


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